Die Streuobstwiese des NABU Ortsgruppe Mannheim ist voller Leben
von Alexandra Jöst-Handlos
Frühjahrsputz muss sein, auch wenn es sich nur um einen Schuppen handelt.
Beim letzten Arbeitseinsatz der AG Streuobstwiese wurde der Schuppen auf dem Feudenheimer Grundstück, in dem sich über die Jahre allerlei Krimskrams angesammelt hatte, komplett ausgeräumt. Alles wurde gesichtet, gereinigt und teilweise wieder eingeräumt oder entsorgt. Das hat uns zum einen jede Menge Platz verschafft und zum anderen einen Überblick über vorhandenes Material und brauchbare Gerätschaften gegeben.
Mit dem „entdeckten“ Material wurde gleich eine neue Igel-Unterkunft gebaut und an einen geschützten Standort gestellt. Hier können sich Igel nun im nächsten Herbst zum Überwintern zurückziehen.
Das Grundstück ist voller Leben: die Wildbienen fliegen an den Nisthilfen aus und ein, die Vögel zwitschern, balzen oder brüten bereits. Ameisenlöwen bauen ihre kreisrunden, kleinen Trichter in den lockeren Untergrund um ihrer Beute eine Falle zu stellen. Fällt eine Ameise in einen Trichter, hat sie keine Chance und wird von der am Grunde des Trichters versteckten Larve der Ameisenjungfer, dem sog. Ameisenlöwen verspeist. Wenn das nicht außergewöhnlich ist! Fasane halten sich gerne auf dem Gelände auf und machen sich lautstark bemerkbar, sobald es jemand wagt, ihr Revier zu beschreiten. Das prächtige Gefieder der Hähne schillert in allen Farben, während die Hennen in einem schlichten graubraunen Federkleid daherkommen.
Der Frühling ist einfach wunderschön! Die Mirabellen- und Kirschbäume blühen schon. Ginster, Wollziest, Lavendel, Muskateller-Salbei, Malve, Bartblume, Herbstastern, Schafgarbe, Fette Henne, Akelei und Zitronenmelisse zeigen ihr erstes Grün. Nicht mehr lange, dann steht alles in voller Blüte. Von März bis Juni ist Schonzeit auf dem Grundstück.
Um die Tiere nicht zu stören, beschränken wir uns auf die notwendigsten Arbeiten wie z.B. die Wasserversorgung der Neupflanzungen.