Nachtfalter-Exkursion im NSG Hirschacker

von Samina Kuhn

Im Rahmen einer spannenden Nachtfalterexkursion im Naturschutzgebiet Hirschacker hatten wir die Möglichkeit, die faszinierende Welt der nachtaktiven Insekten hautnah zu erleben. Zu Beginn der Exkursion, die von ca. 15 Erwachsenen und 5 Kindern besucht wurde, versammelten wir uns in der Nähe der Hirschackerhütte im Sanddünengebiet, wo die seltene Sandstrohblume lokalisiert werden konnte. Nachdem der Leuchtturm verankert und aufgestellt worden war, nutzte Frau Dr. Magdalene Hubbuch die Zeit bis zum Einbruch der Dunkelheit, um Unterschiede zwischen Tag- und Nachtfaltern und die wichtigsten taxonomischen Gruppen der Nachtfalter vorzustellen, wozu sie reichlich Bestimmungsliteratur und Bildmaterial vor Ort auf einem Tisch bereitgelegt hatte. Anschließend wurde der Turm durch anschalten der Akku-gespeisten Lampe zum Leuchtturm und zur Lockstation für Nachtfalter und andere Insekten. Schon nach kurzer Zeit begannen die Tiere, sich an den Zellstoffwänden zu sammeln, was uns Gelegenheit bot, sie aus nächster Nähe zu beobachten.
Frau Dr. Hubbuch, die die Exkursion leitete, führte uns mit ihrer sehr warmen, seriösen und dennoch wissenschaftlich fundierten Ernsthaftigkeit durch den Abend. Sie zeigte uns geduldig, wie man die verschiedenen Falterarten bestimmt, indem sie die Tiere vorsichtig vom Zeltstoff absammelte und uns die charakteristischen Merkmale jeder Art erklärte, z.B. die dreieckige Form der Sicheleule oder das besondere Muster des Rosen-Flechtenbärchens (Miltochrista miniata).
Auch Hornissen, die auch nachts jagen, ein großer Sägebockkäfer und eine Dornfingerspinne wurden durch das Licht angezogen. Der heimliche Champion der Nacht war für mich aber der braunleibige Springkrautspanner mit seiner braun-silbrig glänzenden Zeichnung.
Wer weiß schon, dass über 90% der Schmetterlingsarten zu den Nachtfaltern zählen? Unter den Falter-Familien finden sich interessante Namen wie Bären, Spinner, Eulen, Glucken, Schwärmer Widderchen usw.. Obwohl wir eine beeindruckende Vielfalt an kleinen und großen Nachtfaltern entdecken konnten, blieben die großen "Brummer", wie der Kiefern- und der Wolfsmilchschwärmer, leider noch aus, denn kurz vor Mitternacht wurde die Exkursion leider recht abrupt durch aufkommenden Regen beendet.
Trotz des vorzeitigen Endes war die Exkursion eine bereichernde Erfahrung, die uns die Bedeutung des Naturschutzes und die faszinierende Vielfalt der Insektenwelt im Hirschacker näherbrachte.Die NABU-Nachtfalterexkursion im Naturschutzgebiet Hirschacker mit Frau Dr. Magdalene Hubbuch war für alle ein unvergessliches Erlebnis, das einem die Welt der artenreichen und faszinierenden Nachtfalter näherbrachte und dafür sorgte, dass die Teilnehmer nun mit anderen, aufmerksameren Augen auf diese flatternden Geschöpfe der Nacht schauen.

Fotos und Text: Martin Hornberger

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