Renaturierung des Neckars in Mannheim

von Gabi ParthenschlagerX

Am vergangenen Sonntag lud der NABU Mannheim um 10 Uhr zu einer Führung am Neckarufer, nähe des Fernmeldeturms in Mannheim ein. Paul Hennze, NABU Mannheim, Ruben Scheller-Heneka, ehem. Mitarbeiter des Nachbarschaftsverbandes Heidelberg-Mannheim, und Bernhard Wember, verantwortlicher Projektleiter bei der BUGA Gesellschaft für den ersten Bauabschnitt der Neckar-Renaturierung, erläuterten die verschiedenen Phasen, wie z. B. Nord (Feudenheimer Au) und West (Neckarvorland). Zu dem Termin kamen etwa 30 sehr interessierte Besucher, die sachkundige Fragen stellten.

Die Renaturierung steht seit Jahren nach Inkrafttreten der Europäischen Wasserrahmenrichtlinie im Raum und konnte nun durch die BUGA Mannheim schnell verwirklicht werden. Um eine hohe Biodiversität an Land und im Wasser zu erreichen wurden im Neckar leichte Kurven eingebaut, die bereits zu sehen sind, damit am linken und rechten Ufer unterschiedliche Fließgeschwindigkeiten entstehen können. Durch die Strömung wird der Kiesbereich frei gehalten und nicht wieder mit Schlick zugespült. Für Fische, die im Kies laichen, ist das sehr wichtig. Es gibt bereits Buchten und Flachwasserzonen für Wasserpflanzen, in denen dann die sogenannten Krautlaicher ihre Nachkommen ablaichen können.

Begeistert konnten die Teilnehmer einen Haubentaucher beobachten, der bisher an der Stelle nicht jeden Tag zu sehen war. Dieser hat sich wohl durch die Aufwertung des Gebietes und dadurch vermehrten Fischreichtum angesiedelt. Das ist auf jeden Fall ein gutes Zeichen, dass sich die Massnahmen jetzt schon bewährt haben.

Herr Wember berichtete über die Bodenuntersuchungen, dass mehr als 5.000 Anzeigen in Metalldetektoren auf Munition aus der Kriegszeit hinwiesen. Die bekanntesten waren die 3 Bombenfunde, die entschärft werden konnten. Solche Aktionen ergaben selbstverständlich Zeitverzögerungen bei der Renaturierung. Auch wetterbedingte Verzögerungen, durch viel Regen, Hochwasser oder Niedrigwasser, bei denen dann nur ein Teil der Baumaschinen eingesetzt werden konnten, waren der Grund dafür, dass das Projekt leider nicht zum Start der BUGA Mannheim fertig wurde.

Der NABU Mannheim betonte, dass man Wert auf die Besucherlenkung legen sollte. Der Zugang zum Wasser sollte tatsächlich der Bevölkerung gewährt werden, aber es sollten auch beruhigte Zonen für die Natur geben. Dies wird bei diesem Projekt bereits zum Teil berücksichtigt. Im ersten Bauabschnitt westlich der (östlichen) Riedbahnbrücke soll mehr für die Besucher gestaltet werden, Östlich davon soll die Natur mehr Berücksichtigung finden.

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