Exkursion zu den Wechselkröten (Bufotes viridis)

von Gabi Parthenschlager

Am Samstagabend, den 27. April, fand eine Begehung zu unserer grünen Kröte, wie die Wechselkröte auch genannt wird, statt. An einem Altrheinarm, auf der Friesenheimer Insel in Mannheim, kommt die Wechselkröte noch zahlreich vor. Als Pionierart, ihr eigentlicher Lebensraum sind Steppen und dynamische Flusslandschaften, ist die Art zu einem Kulturfolger in Deutschland und auch in Mannheim geworden. So besiedelt sie heute Steinbrüche, Deponien, Kies- und Tongruben und benötigt zur Fortpflanzung Kleingewässer, Tümpel und Rückhaltebecken z. B. Offenes Gelände mit schütterem Bewuchs und hoher Sonneneinstrahlung sind dieser vergleichsweise trockenresistenten Art ein bevorzugter Lebensraum. Seit den 1970er Jahren leidet die Wechselkröte, wie andere Amphibienarten in Deutschland auch, unter dem stetig steigendem Lebensraumverlust durch Biotopzerschneidung (Strassenbau) und Umwandlung von Brachflächen in Bauland z. B. Heute sind Artenhilfsprogrammen und Pflege (zurückschneiden von aufkommender Vegetation) für diese schönen Krötenart überlebenswichtig.

Um 20:30 zogen 2 Familien mit ihren Kindern sowie ein weiterer Interessent, Gabi, Klaus und Martin (alle 3 vom Nabu MA) zum Ufer des Altrheinarms. Unterwegs erzählte ich den Anwesenden ein paar Details zur Wechselkröte, wie z.B. Farbwechsel (Name) von hell nach dunkel. Größe – 5,5 bis 7 cm. 5.000 bis 10.000 Eiern abgelegt in langen Laichschnüren. Kaulquappen sind die Larven, die sich zwischen 4 und 10 Wochen zur Jungkröte umwandeln (Metamorphose). Männliche Tiere trillern mittels ihrer kehlständigen Schallblase ab der Dämmerung und locken mit diesem Ruf die Weibchen. Die Kinder hatten ihre helle Freude beim Beobachten der Kröten am und im Wasser. Verpaarte Wechselkröten (das Männchen klammert das Weibchen) sowie einzelne Suchende – die Kinder fingen auch mal vorsichtig eine Kröte zum besseren Kennenlernen und deren Eltern fotografierten zahlreich diese schönen Geschöpfe. Gabi sah oft in die Luft, um auf die herumflatternden Fledermäuse aufmerksam zu machen. Klaus zeigte uns in seinem herpetologischem Bestimmungsbuch noch ein paar Fakten zur dieser Art und mit Martin´s Dialekt (hanoi, ist das nicht eine Stadt in Nordvietnam?)) war ich dann endgültig angezählt. Um 22 Uhr verließen wir den Altrheinarm und hatten in der Tat Glück mit der Witterung, denn am Abend zuvor war es für die wärmeliebende Wechselkröte zu kalt.

Ich bedanke mich ganz herzlich den anwesenden Naturinteressierten ein bisschen Freude bereitet zu haben und sage bis zur nächsten Wechselkrötenexkursion „alles Gute“.

Am 19. Juni um 21 Uhr, Treffpunkt : Diffenestrasse Ecke Rudolf- Diesel Strasse.

Bis bald und beste Grüße,

Michael Günzel NABU MANNHEIM E-Mail: michael_guenzel@t-online.de

Mobil-Nr.: 0171 584 5307

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