Streuobstwiesen-AG

Noch bis vor ca. 70 Jahren waren Streuobstwiesen prägende Bestandteile in der Kulturlandschaft Mitteleuropas. Im Laufe der Zeit wurden diese zunehmend nach und nach durch die Veränderungen der Landnutzungsformen und Intensivierung der Landwirtschaft zurückgedrängt. Vor allem die in den 1950er Jahren in Deutschland großräumig angelegte sogenannte Flurbereinigung hat sehr stark dazu beigetragen und gewissermaßen diesen Negativtrend eingeläutet. Inzwischen sind Streuobstwiesen so rar geworden, dass sie zur Gruppe der am stärksten gefährdeten Biotope in Deutschland zählen. Sie stehen auf der Roten Liste der gefährdeten Biotoptypen Deutschlands (BfN, 31.05.2017) und befinden sich in der Kategorie rot = „Von völliger Vernichtung bedroht“

Aufgrund dieser dramatischen Lage ist es umso wichtiger, dass die restlichen verbliebenen Streuobstbestände geschützt bzw. erhalten und auch neue Streuobstwiesen angelegt werden. Hierzu konnte der NABU Mannheim glücklicherweise zwei Grundstücke erwerben, die durch entsprechende Nutzung bzw. Pflegemaßnahmen erhalten werden.

Eines davon liegt in Mannheim-Scharhof und wurde vom NABU vor wenigen Jahren mit rund 20 hochstämmigen Obstbäumen bepflanzt. Die Pflege der Wiesenflächen erfolgt durch Beweidung mit Schafen.

Das andere Grundstück befindet sich in Mannheim-Feudenheim. Es wies bei Übernahme bereits einen alten Baumbestand auf, der sukzessive durch weitere Obstbäume seitens des NABU ergänzt wurde. Die Mahd der Wiese erfolgt hier überwiegend manuell mit Handsensen. Das Grundstück ist in vielen Abschnitten umgeben von Hecken und auf der Fläche wurden Insektenhotels und andere Nistmöglichkeiten aufgestellt sowie ein kleines Feuchtbiotop angelegt.

Um Streuobstwiesen zu erhalten, müssen diese auch (traditionell) genutzt bzw. entsprechend einer Nutzung gepflegt werden. Das bedeutet, dass immer wieder kehrende Arbeiten zu bestimmten Zeiten anfallen und durchgeführt werden müssen. Die Kernaufgaben sind der Rückschnitt von Obstbäumen und anderen Gehölzen, die Obsternte und das Mähen. Es fallen aber auch immer wieder diverse andere Aufgaben an, für die wir immer helfende Hände suchen. Aufgrund der Vielfalt an möglichen Tätigkeiten dürfte für jede(n) was dabei sein. Und natürlich gibt es auch immer was Neues zu entdecken.

Interessierte können sich gerne melden bei:

Markus Schrade
Tel.: 01590 / 603 61 53


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